Argumente


Unsere Organisation unterstützt die Behörden bei der Durchführung der Energiestrategie 2050 und beim Klimaschutz.  Aber sie ist der Meinung, dass die Schweiz im Gegensatz zu Ländern in Nordeuropa nur an den wenigsten Orten günstige Bedingungen für Windenergie aufweist. 



1. Die Banalisierung der freien Landschaft

"Windenergie ist erneuerbar, die dafür geopferte Landschaft ist es nicht".
Die Diskrepanz zwischen den zu erwartenden Schäden an Landschaft sowie Natur und der zu erwartenden unregelmässigen, geringen Menge an produzierter Energie ist frappant. Das erste im Kanton Freiburg eingereichte Baugesuch betraf die Region Schwarzsee . 9 Windturbinen des Typs Enercon E-82 chinesischer- deutscher Fabrikation sollten auf der Bergkrete entstehen.  Die Lage und Dimension der Turbinen hätte sie bis in die Kantone Bern, Waadt und Freiburg sichtbar gemacht. 


  Korrekte Grössenbeziehung von Kathedrale und Windturbine E-82. 

--->  Bau einer Windturbine 

--->  Photomontagen




2. Geringe Energieproduktion

 Die Energiemenge, die bei uns von Windturbinen generiert wird, ist gering
Gemäss Schwyberg Energie AG (www.greenwatt.ch) hätten die 9 Turbinen am Schwarzsee-Schwyberg 35 bis 36 GWh (=GigaWattStunden) an elektrischem Strom pro Jahr produziert. Dies entspricht  2 % des Gesamtverbrauchs an Strom im Kanton (2014: 1'786 GWh).  Der Promotor gibt neuerdings zu, die versprochenen Werte wegen der auf 1'600 Metern Höhe verringerten Luftdichte nicht annähernd erreichen zu können.  Da die Windturbinen während 3/4 der Zeit kaum Strom  produzieren, müssen Pumpspeicherwerke in windarmen Zeiten für Ausgleich sorgen.  Die Bedienung der Pumpspeicherwerke ist mit etwa 20% Stromverlust verbunden. Eine Investitionsruine ist das Letzte, was Berggemeinden wünschen.

Der Beitrag der  industriellen Windkraftanlage am Schwarzsee & Schwyberg an die Energieversorgung wäre unbedeutend -- was bliebe, wären  bedeutende Schäden an Natur und Landschaft. 



3. Die Schliessung der Anlagen für die Oeffentlichkeit

An den Rotorblättern entstehen Eisüberzüge 
Diese lösen sich in Form von Eisschollen ab, welche  bis 250 Meter weit geschleudert werden. Um Unfälle zu vermeiden, wird der Zugang zu den Industrieanlagen für Wanderer, Hirten, Skifahrer, Pilzesammler, Jäger gesperrt werden müssen. Groupe-E Greenwatt verspricht  Rotlicht-Warnanlagen ! 

Beispiel TauernWind, Oberzeiring (Oesterreich)



4. Die Zerstörung von Natur

Der Kanton Thurgau verzichtet in seinem kantonalen Richtplan für Windkraft auf Anlagen

Der Umweltverträglichkeitsbericht zur Installation am Schwarzsee/ Schwyberg, ausgeführt von der Schweizerischen Vogelwarte Sempach (siehe "Dokumentation"), lässt keine Zweifel zu: Windkraftanlagen werden verschiedenen Brutvögeln lokal zum Verhängnis werden. Es ist eine Tatsache, dass eine riesige Vogelzugstrasse von Europa nach Afrika über den Kanton Freiburg zieht. Eine unbekannte Anzahl  der Hunderttausenden von Vögeln und Fledermäusen, die während Monaten tags und nachts über unseren Köpfen fliegen, riskieren von den Rotoren erschlagen zu werden oder von den Luftdruckschwankungen eine tödliche Lungenblutung zu erleiden (siehe "Dokumentation"). Es kann Störche, Raubvögel, sogar Kraniche treffen. Auch Kleinvögel, ob seltene oder gemeine Arten, sind gefährdet. Wir sind in der Schweiz eine internationale Verpflichtung eingegangen (Bonner Konvention), die uns überfliegenden Tiere zu schonen. Deshalb haben Windturbinen als Fleischwölfe im Kanton keine Daseinsberechtigung.        



Zur Gesamtenergiepolitik des Landes


1. Die Zukunft der Windenergie     

 Die Schweiz ist kein Windland 
Windenergie wird in unserem Land nur eine marginale Bedeutung haben. Der Interesseverband "Suisse Eole" und der Bund rechnen trotzdem damit, dass bis zum Jahr 2035 600 GWh pro Jahr mit Windkraft erzeugt werden (siehe die Studie des Paul Scherrer Institituts,  www.psi.ch ).  Tout ça pour ça? Das an der ETH Zürich für die "ETH- Energiegespräche 2011" entwickelte Gesamtenergiekonzept nach dem Atomausstieg misst der landeseigenen Windkraft bis 2050  keine Priorität zu (siehe "Dokumentation"). 
Es hat sich im Fall der 2011 aufgestellten Turbine am Nufenenpass  2013 gezeigt, dass Windturbulenzen  unterschätzt worden sind. Turbulenzen sind für Windturbinen Gift, sie reduzieren die Stromproduktion genauso wie die Eisbildung an den Rotoren. Turbulenzen entstehen über rauen Flächen wie Bergkämmen und Wäldern. Die Schweiz weist ziemliche viele Bergkämme und Wälder aus ...


2. Auf der Suche nach geeigneten Standorten

Der Bund hat "Suisse Eole" damit beauftragt, geeignete Standorte für Windturbinen zu suchen; Windverhältnisse wurden  kartiert (www.wind-data.ch). Aus der Karte  geht hervor, dass im Glâne- und Vivisbachbezirk starke durchschnittliche Windstärken auf 100 Metern Höhe ab Boden zu erwarten sind. Die Werte beruhen aber auf Modellrechnungen, nicht Windmessungen. Die Autoren der Karte weisen ausdrücklich darauf hin, dass lokale Windmessungen während eines Jahres gemacht werden müssen. "Suisse Eole" warnt vor Anlagen in der Vogelzugstrasse.  Wenn dem so ist, wieso will der Kanton im Richtplan für Windkraft 2018 ohne Not 7 Zonen für etwa 60 Windturbinen bezeichnen?


3. Ersatz für stillzulegende Kernkraftwerke?

Energiestrategie 2050
Der Bund hat den Atomausstieg beschlossen und eine neue Gesamtenergiepolitik formuliert ("Energiestrategie 2050").  Das Bundesgetz für Energie wurde vom Volk im Jahr 2017 deutlich angenommen. Gleichzeitig wurde den Parlamentariern aber klar, dass Flatterstrom aus Windkraft den Bandstrom aus Kernkraftwerken nicht ersetzen kann, auch nicht teilweise.  Der nachhaltige Ersatz von Strom aus Kernkraftwerken muss anderswo als bei der einheimischen Windkraft gesucht werden. Das Bundesparlament ist damit beschäftigt, ein 2. Energiepaket zu schnüren, das der Versorgungssicherheit besser Rechnung tragen soll. Versorgungssicherheit nach dem Atomausstieg kann nicht mit einheimischer Windkraft verbessert werden. Die von Atomkraftwerken gelieferte gleichmässige Bandenergie muss durch erneuerbare zuverlässige Energie ersetzt werden. Die Diskussion dreht sich um Tief-Geothermie, Speichermedien (Stauseen, Pumpspeicherwerke, Akkumulatoren) und Windstromimporte. Gaskraftwerke als Notstromlieferanten sind zu teuer und produzieren CO2.    


4. Alternativen. Energieeffizienz 

Alternativen existieren

Nachhaltige Alternativen zur Erzeugung von Strom durch Kernkraft existieren sehr wohl. Wir behandeln sie ausführlich im Kapitel "Alternativen"